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archivierte Ausgabe 43/2019
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GEISTLICHE TROCKENHEIT (2): WIE KANN ICH DAMIT UMGEHEN? |
Durch Höhen und Tiefen gehen in der Beziehung zu Gott |
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Wenn die persönliche Gottesbeziehung verloren gegangen ist, können Auszeiten und Rituale helfen, sie wieder lebendig werden zu lassen. »Wüstentage«, Besinnung im Kloster, Austausch mit anderen, aber auch Bewegung in der Natur, Musik und Kreativität sind geeignete Wege, wieder Licht ins Dunkel zu bringen.
Foto: KNA |
Wer Phasen geistlicher Trockenheit empfindet, aber immer noch Sehnsucht nach Gott hat, wer immer noch an der Beziehung hängt, dem geht es wie dem Beter in Psalm 42: »Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht?« Wer so empfindet, erhofft den Morgen nach der »dunklen Nacht«, die durchlebt werden muss. Wer nichts mehr erhofft, bleibt in der Finsternis stecken: kein Gott, dem es zu danken lohnen würde. Die Beziehung ist vertrocknet – was nun? Eine erste Hilfestellung mag es sein, sich bewusst zu machen, dass der Glaubensweg auch ein Beziehungsund Entwicklungsweg ist, der Höhen und Tiefen kennt. Permanente »Hochs« wären schön, sind aber unrealistisch. Die Niederungen des Alltags nach den Gipfelerlebnissen gehören dazu, und sie sind viel schwerer als der Aufstieg. Das »Erwachsenwerden« in der Beziehung zu Gott ist die Herausforderung des geistlichen Lebens und schließt daher Krisen mit ein.
Das Erleben geistlicher Trockenheit ist nicht notwendigerweise Ausdruck eines persönlichen Versagens (obwohl es in jeder Beziehung immer zwei Seiten gibt) und auch kein psychiatrisches Krankheitsbild, obschon es eine Schnittmenge mit depressiver Symptomatik geben kann. Ein Patentrezept für den Umgang mit dem Erleben geistlicher Trockenheit gibt es nicht und der geeignete und zielführende Weg muss individuell erschlossen werden. Hier ist die »Unterscheidung der Geister«, also der Ursachen und Prozessverläufe, bedeutsam. So individuell die Ursachen sind, so individuell sind auch die Lösungswege und Bewältigungsstrategien. [...]
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