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archivierte Ausgabe 44/2008
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Hoffnungsort |
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Das Kirchenverständnis (3) |
Göttliche Stiftung mit menschlichen »Makeln und Runzeln« |
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Mea Culpa: Papst Johannes Paul II. hat im März 2000 während eines Gottesdienstes im Petersdom ein Schuldbekenntnis und eine Vergebungsbitte für die Fehler und die Sünden der katholischen Kirche in der Geschichte abgelegt. Nach jeder Fürbitte wurde eine Kerze von Kardinal Joseph Ratzinger entzündet. Foto: KNA |
Das katholische Verständnis von Kirche wurde auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil grundgelegt. Erstmalig in der Geschichte beschäftigte sich ein Konzil ausdrücklich und ausführlich mit der Kirche in all ihren Aspekten. Aus der Mitte und Fülle des Glaubens heraus sollte ein erneuertes Selbstverständnis von Kirche gewonnen werden; keine juridische Sichtweise sollte mehr im Zentrum stehen, sondern wieder das Motiv des Sakraments, Mysteriums. Die Konzilsväter ordneten die Kirche erneut in den Gesamtzusammenhang des göttlichen Heilsplans ein und wandten den Sakramentsbegriff auf sie an: Kirche ist »in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit« (LG 1). Sie ist in den Heilsratschluss Gottes, die Welt mit sich zu versöhnen (Kol 1,20), einbezogen und insofern Sakrament, als in ihr das Heil Jesu Christi bewahrt und vermittelt wird.
Die Kirche ist nicht aus sich Sakrament des Reiches Gottes, sondern nur »in Christo«. Ihre Sakramentalität rührt ausschließlich von der Teilhabe an Jesus Christus her. Sie verfügt in ihrer sakramentalen Verfasstheit nicht über das göttliche Heil, sondern ist nur dessen wirksames Zeichen und Werkzeug. Das bedeutet, dass die Kirche nie Selbstzweck sein kann, sondern stets im Dienst der Vermittlung des Gottesreiches steht; sie ist lediglich Mittel zum Zweck. Ihre Handlungsvollzüge sind nur sinnvoll, insofern sie Zeichen und Mittel des Heils sind. Dazu muss sie sich der konkreten Gegenwart bewusst zuwenden. [...]
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