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archivierte Ausgabe 45/2017
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DIE REFORM GEHT WEITER (1): DIE EUCHARISTISCHE GEGENWART JESU CHRISTI |
Das »ist« oder das »bedeutet« mein Leib und mein Blut? |
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»Das ist mein Leib«. Katholiken sind der festen Auffassung, dass die Gegenwart Jesu Christi in Brot und Wein durch eine »wunderbare und einzigartige Verwandlung der Substanzen« bewirkt wird. Brot und Wein werden Speise und Trank zum ewigen Leben. Foto: KNA |
Als Messdiener wurde mir beige bracht: Katholisch heißt es »das ist mein Leib«, evangelisch aber nur »das bedeutet«. Nur die Katholiken glauben also an die wirkliche Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie, das evangelische Abendmahl kennt keine Wandlung der Gaben und also auch keine »Realpräsenz«. Umgekehrt konnte der Vorwurf lauten, Katholiken beteten die Hostie an und trügen sie an Fronleichnam demons trativ zur Schau. Diese kontroverstheologischen Positionen sind hauptsächlich das Ergebnis des nachreforma torischen Zeitalters der Konfessionalisierung. Allerdings konnten auch schon die Auseinandersetzungen in den Anfängen der Reformation übersehen, worin grund legende Gemeinsamkeit besteht. Denn Lutheraner wie römische Katholiken (die sogenannten Altgläubigen) glauben an die wirkliche Gegenwart des Herrn in der Eucharistie/im Abendmahl.
Im Marburger Religionsgespräch von 1529 zerschnitt Luther das Tischtuch mit dem oberdeutschen (schweizerischen) Reformator Huldrych Zwingli, weil dieser ein rein symbolistisches Verständnis der Gegenwart Christi vertrat. Luther dagegen drückte seinen Glauben mit den gleichen Worten aus, wie sie das – eigentlich antireformatorische – Konzil von Trient (1545–1563) verwendete: Jesus Christus ist im Abendmahl/ in der Eucharistie »wahrhaft und wirklich und der Substanz nach« gegenwärtig. Versuche einer Einigung mit den Oberdeutschen schlugen fehl, sodass an der Frage der Gegenwart Christi im Herrenmahl (so ein in der Ökumene gern verwendeter Ausdruck) die Einheit der reformatorischen Bewegung zerbrach. [...]
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