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archivierte Ausgabe 46/2008
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Hoffnungsort |
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Das Kirchenverständnis (5) |
Nur Gottes Geist bewegt die Kirchen aufeinander zu |
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Die Kirche muss immer wieder neu um Gottes Geist bitten, damit sie in Wort und Sakrament das Evangelium Christi heilswirksam vermitteln kann. Das Handeln der Kirche ist also ein grundsätzlich empfangendes: Nur im Hören auf Gottes Wort kann sie die Gabe des Heils empfangen und verkünden. Foto: KNA |
Nach reformatorischer Auffassung kommt der institutionellen, sichtbaren Gestalt der Kirche eine theologisch untergeordnete Bedeutung zu. Die Kirche ist kein allumfassendes Heilsmittel, sondern hauptsächlich ein Ort des göttlichen Heilshandelns, der erst im Vollzug der Verkündigung Sinn erhält – Kirche ist wesenhaft »Zeugniskirche«. Die Reformation betonte aufgrund der negativen Erfahrungen mit der »Papstkirche« das vierfache Allein: allein Christus, allein die Hl. Schrift, allein der Glaube, allein die Gnade. Die Kirche als Institution rückte an die zweite Stelle. Für den Protestantismus ist die äußerlich-sichtbare Gestalt der Kirche nicht das von Gott gesetzte, sakramentale Zeichen seiner Gegenwart in der Welt. So lautet die entscheidende Frage: Wie ist das Verhältnis zwischen den sichtbar-verfassten Elementen der Kirche und ihrem geistlichen, nur im Glauben erfassbaren Wesen zu bestimmen?
Diese Frage ist nicht rein theologischer Natur. Denn wenn es um Kirchenfragen geht, stehen immer jene kirchlichen Wirklichkeiten mit auf dem Spiel, die sich seit der Reformation tatsächlich ausgebildet haben und wer möchte schon nachträglich zugeben, dass seine eigene Kirche defizitär ist? Das jeweilige kirchliche Erscheinungsbild beeinflusst die theologische Bewertung der sichtbaren Seite von Kirche unmittelbar. Das Dokument »Kirchengemeinschaft in Wort und Sakrament « (1984) beider Kirchen stellt fest: »In der genauen Verhältnisbestimmung zwischen der sichtbar institutionellen Gestalt und dem verborgenen, nur im Glauben erfassbaren geistlichen Wesen der Kirche gibt es in den Traditionen unserer beiden Kirchen freilich deutliche Unterschiede ... [...]
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