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archivierte Ausgabe 46/2013
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Hoffnungsort |
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GEHORSAM UND GEWISSEN (2) |
Meine persönliche Lebensform und die Erwartung der Kirche |
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Wie ich privat lebe, sollte besser keiner wissen. Manche kirchliche Mitarbeiter meinen aus Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes nicht zu ihrer Lebensweise stehen zu können und erleben eine immer größere Kluft zwischen ihrem Außen und ihrem Innen. Das Verschleiern kann zur seelischen Belastung werden.
Foto: iStock |
Ein großes Spannungsfeld kann sich ergeben zwischen dem gewählten Lebensstil und der persönlichen Lebensform von Christen und den Erwartungen der Kirche. Für die kirchlichen Mitarbeiter ist dabei die Situation oft brisanter und bedrängender als für andere Gläubige, da ein Abweichen von den Erwartungen des Arbeitgebers mit Sanktionen bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes verbunden sein kann. Das führt nicht selten dazu, dass kirchliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach außen hin versuchen beziehungsweise vorgeben, diesen Erwartungen gerecht zu werden, innerlich aber wissen, dass das gar nicht möglich ist. Dazu kommt, dass sie oft selbst nicht hinter diesen Erwartungen stehen.
Also versuchen sie sich mit der Situation zu arrangieren, suchen nach Auswegen, mit dem Ergebnis, dass eine immer größere Kluft entsteht zwischen dem, was sie nach außen vorgeben zu leben und dem, was sie im Verborgenen tatsächlich leben.
Gerade im Bereich der Liebe, der Intimität, der Zärtlichkeit und Sexualität befinden sich viele Christen in einer Situation, die sie spaltet, die sie in große Spannungen und Zerreißproben zwischen Lebensform und kirchlichen Idealen bringt. Einmal, weil sie nicht wirklich die sein können, die sie sind, dann wieder, weil sie nach außen etwas vorgeben, was sie in Wirklichkeit nicht sind und leben. Da gibt es etwa jene, die in offenen Beziehungen beziehungsweise in sogenannten wilden Ehen leben ohne verheiratet zu sein. Und dann gibt es Christen, die homosexuell sind und zum Teil auch in homosexuellen Beziehungen leben. [...]
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