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archivierte Ausgabe 47/2017
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DIE REFORM GEHT WEITER (3): AMT UND APOSTOLISCHE NACHFOLGE |
Priesterlose Gemeinde – was wird aus der »Sonntagspflicht«? |
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Wie und wo kann noch Eucharistie gefeiert werden, wenn es immer weniger Priester gibt, die der Feier vorstehen? Wie können Gemeinden dann trotzdem ihrer »Sonntagspflicht« nachkommen? Wird es in Zukunft reisende Priester geben, die mit Gemeinden Eucharistie feiern, ohne einen Bezug zu ihnen zu haben?
Foto: KNA |
Die Frage, die in ökumenischen Glaubensgesprächen oft gestellt wird, lautet: Wenn der Glaube an die Gegenwart Christi und das Verständnis des Opfercharakters die Konfessionen nicht trennen, ist es dann das Amt? Oder gilt auch hier, dass sich zwar Anliegen, lehrhafte Sprache und theologische Argumentation unterscheiden und damals zur gegenseitigen Verwerfung führten, inzwischen aber eine große Gemeinsamkeit dahinter gefunden wurde? Wenn wir dieser Frage nachgehen, wird darin noch deutlicher als im Bisherigen, wie sehr »erneuertes Denken« mit einer Reform der Praxis einhergehen muss – und zwar durchaus auf beiden Seiten. Denn die Ergebnisse ökumenischer Gespräche, ja die Texte des Zweiten Vatikanums sind auf allen kirchlichen Ebenen zu wenig bekannt, was sogar zunehmend für die Bibel selbst gilt.
Die reformatorische Kritik richtete sich gegen eine bestimmte Verbindung und einseitige Sicht von Opfer und Priestertum: »Gegenüber der Tendenz zur Einengung des Amtes auf den Begriff des sacerdos (Priester) und dessen potestas (Vollmacht) für die Darbringung des eucharistischen Opfers betonte die Reformation den Vorrang der Verkündigung, der sie den Auftrag der Sakramentsverwaltung zuordnete, und wandte sich gegen ein Opferpriestertum des Amtsträgers, weil sie die Auffassung des Messopfers als Werk des Menschen (…) ablehnte« (Lehrverurteilungen – kirchentrennend, Amt 1).
Nicht nur in Folge einer zunehmend in ökumenischer Aufmerksamkeit betriebenen Theologie, sondern ebenso durch die Erneuerung aus den Quellen (Bibel, Vätertheologie, authentische mittelalterliche Theologie) gewannen die katholische Theologie und das römische Lehramt eine Sicht von Opfer und Priestertum zurück, die den biblischen Vorgaben entsprach. [...]
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