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Hoffnungsort
DIE MESSE VERSTEHEN (2): SCHULDBEKENNTNIS

Wenn Gott kommen will – einmal aufräumen, bitte!

Wenn Gott kommen will – einmal aufräumen, bitte!
Zu Beginn der Messfeier muss ich mich trauen, auf mein eigenes Leben zu blicken. Welches »Gute« hätte ich tun können und habe es nicht getan? Wo habe ich mein eigenes und das Leben anderer behindert, nicht zur Entfaltung kommen lassen? »Herr, erbarme dich!«
Foto: KNA
Kurz vor Weihnachten oder Ostern »bricht« in vielen Wohnungen das große Putzen aus. Für die Feiertage soll alles schön sauber sein! Die Termine beim Friseur sind knapp und begehrt – schließlich will man am Fest doch ordentlich aussehen! Und auch den Fensterputzer hätte man lieber vor den Feiertagen als danach … Feste wollen vorbereitet sein. Auch die Eucharistiefeier ist ein Fest – und deshalb finden wir gleich am Beginn eine Art »Reinigungsritus«. Das ist jetzt weniger eine Frage von »Äußerlichkeiten«, sondern eher die Frage danach, ob wir im Inneren, im Herzen, für diese Feier bereit sind. Zu einem solchen »Aufräumen in mir« lädt dieser Ritus ein. Und interessant ist schon die Beobachtung, dass er in manchen Eucharistiefeiern gar nicht mehr vorkommt. Haben wir es nicht mehr nötig, in uns »sauber zu machen« – oder will man die Gottesdienstteilnehmer nur nicht vergraulen, indem man kritisch fragt, ob sie mit »reinem Herzen diese Feier begehen«?

Die meisten Religionen kennen solche Reinigungszeremonien, innerlicher wie äußerlicher Art – und hier sind wir genau an einem solchen Punkt. Der Priester fordert eigentlich zum Nachdenken darüber auf, ob ich wirklich bereit bin für das, was jetzt geschieht. Und er lädt die Gläubigen ein, vor Gott zu bekennen, was uns von ihm trennt, was schiefgelaufen ist in meinem Leben – und was vielleicht falsch war. Damit wir uns innerlich reinigen, werden wir eingeladen, nach innen zu schauen, damit Gott in ein »aufgeräumtes Herz, eine aufgeräumte Seele« kommen kann, in der nicht irgendwelches Gerümpel herumsteht und ihm den Weg versperrt. [...]
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