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Hoffnungsort |
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ADVENTSGEDANKEN (1) Unterbrechungen |
Seine Geschichte handelt von Freiheit |
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Heilsame Unterbrechungen, in denen sich Menschen neu sortieren können. Jesus sorgt dafür, dass Menschen neu anfangen können, und dass dadurch etwas Neues in ihr Leben und in die Welt kommen kann. Foto: Ivan Samkov/pexels |
Der Advent ist die Vorbereitung auf das Fest von Jesu Geburt. Nehmen wir mal einen anderen, vielleicht ungewohnten Blickwinkel darauf ein: Von dessen Geburt da erzählt wird, der wird als Erwachsener keine Institution ins Leben rufen. Seine Macht wird ausschließlich charismatisch sein, er wird keine Hierarchie begründen und keine neuen Ordnungsprinzipien entwickeln. Aber er wird für Unterbrechungen sorgen.
Unter denen, die mit ihm unterwegs sind, fehlen die, die patriarchale Macht ausüben, und deren Denk- und Lebensweise der Über- und Unterordnung fehlt auch, beziehungsweise fehlt diese ihm und den Seinen offenbar so gar nicht. Denn die, die mit ihm unterwegs sind, entziehen sich der patriarchalen Logik. Frauen verlassen Mann und Haus und ziehen so aus den Verhältnissen aus, in denen sie Besitz eines Mannes sind. Und Männer tun nicht, was Männer tun sollten: ihrem Haus vorstehen, Kinder zeugen, Besitz vererben. Wenn sie um ihn herum sind, binden sie keine Besitzverhältnisse und keine Hierarchien, und sie erfahren das Glück der Augenhöhe.
Die Bewegung bleibt im Fluss – mal länger sesshaft, mal umherziehend, und sie lebt in Formen, die nicht von häuslichen oder religiösen Mächten vorgegeben sind und in denen den Einzelnen ihre Räume zugeteilt werden. Einige gehen zeitweise mit, andere dauernd, manche bleiben ein paar Tage und werden satt an Seele und Leib, andere nehmen ihn und die Seinen in ihre Häuser auf.
Dort ordnet er die Dinge nicht neu, aber er sorgt für Unterbrechungen – und auch für Konflikte. Unterbrechungen und Konflikte ermöglichen denen, die in seiner Nähe aufleben, eigene Entscheidungen zu treffen und die Schranken zu überwinden, die sie auf bestimmte Bereiche festgelegt hatten. Besonders die Frauen atmen in seiner Anwesenheit auf, und so wundert es nicht, dass es eine Frau ist, die ihn sich seiner Kraft bewusst werden lässt, die seine Kraft entfesselt in einer Weise außerhalb des männlichen Erfahrungshorizonts, denn es ist die Erfahrung, beständig Blutungen und dem damit verbundenen Verlust von Lebenskraft ausgesetzt zu sein. Nach dieser Begegnung kann er denn auch die Tochter des Synagogenvorstehers zurückholen auf die Seite der Lebenden.
Er sorgt für Unterbrechungen im Lauf der Dinge, für heilige Momente, in denen Menschen sich vor Gott neu sortieren und ihr Leben auf die Gegenwärtigkeit Gottes ausrichten können. Er macht nicht alles neu, aber er sorgt dafür, dass Menschen neu anfangen können, und dass so etwas Neues in ihr Leben und in die Welt kommen kann. Dabei schöpft er aus dem Überlieferten, aus der Weisung Gottes und den Gebeten Israels. [...]
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