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archivierte Ausgabe 49/2013
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Hoffnungsort |
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GEHORSAM UNS GEWISSEN (5) |
Die Barmherzigkeit lässt alle anderen Stimmen verstummen |
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Sie sind in der Kirche beheimatet und vielfältig engagiert. Der Gottesdienst und der Empfang der Kommunion sind für das Paar wichtige spirituelle Quellen. Als wiederverheiratete Geschiedene sind sie jedoch kirchenrechtlich von den Sakramenten ausgeschlossen. Wie könnte sich Gottes Barmherzigkeit an ihnen erweisen?
Foto: iStock |
Agnes Müllner lebt seit fünf Jahren mit Franz Heller zusammen, seit vier Jahren ist sie mit ihm verheiratet. Vor sieben Jahren ließ sie sich von ihrem Mann scheiden, mit dem sie drei Kinder zur Welt brachte. Ihr Mann hat in all den Jahren seine Verantwortung für sie und die Kinder nicht wahrgenommen und war schließlich so sehr dem Alkohol verfallen, dass Agnes keinen anderen Ausweg mehr sah, als sich von ihrem Mann zu trennen. Seitdem sie mit Franz, einem Finanzbeamten, zusammenlebt, blüht sie auf und auch die Kinder profitieren von der neuen Beziehung, die ihnen Sicherheit, Stabilität und ein Gefühl von Zuhause vermittelt. Agnes und Franz sind regelmäßige Kirchgänger. Darüber hinaus sind beide in der katholischen Pfarrgemeinde aktiv. Sie werden von den anderen Pfarrangehörigen sehr geschätzt und als eine große Bereicherung für die Gemeinde gesehen.
Pfarrer Heinrichs, der Seelsorger ihrer Gemeinde, kannte sie schon länger. Er begleitete sie bei der schwierigen Phase ihrer Trennung von Agnes’ erstem Mann. Er wusste von den großen Schwierigkeiten, in denen sich die Familie befand und war im Grunde genommen froh, dass sie sich schweren Herzens für die Trennung und schließlich die Scheidung entschieden hatte. Er stellt mit Freude fest, dass sie in Franz Heller einen Mann fand, der ihr und der Familie gut tut.
Als Agnes wieder heiratete, war dem Seelsorger klar, dass sie von diesem Moment an, entsprechend den offiziellen Bestimmungen, vom Empfang der heiligen Kommunion ausgeschlossen war. Er war schon mit ähnlichen Situationen konfrontiert worden, doch im Falle von Agnes, die ein sehr aktives Mitglied seiner Gemeinde war, ging ihm die Situation besonders nahe. [...]
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