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Hoffnungsort
VERWUNDBAR SEIN (2): KÖNIG HERODES

Wie man nicht zur Krippe kommt und das Wunder verpasst

Wie man nicht zur Krippe kommt und das Wunder verpasst
Wer kommt zur Krippe und schenkt dem Kind Zuwendung und Aufmerksamkeit? Weder König Herodes noch die Hohepriester und Schriftgelehrten, auch nicht die Herbergseltern, die den Platz verweigerten. Es waren Engel, die den Hirten das Wunder verkündeten, worauf diese herbeieilten.
Foto: KNA
Wie gehen Menschen mit ihrer Verwundbarkeit um? Das ist in der Corona-Pandemie eine wichtige Frage. Sie stellt sich aber auch in den Geburtsgeschichten Jesu, die die Bibel erzählt und die wir an Weihnachten feiern (Mt 2,1–18). »Angriff ist die beste Verteidigung.« So lässt uns der Volksmund gern glauben. Um selbst nicht verwundet zu werden, verwundet man lieber andere. König Herodes hält sich an dieses Motto. Er schützt sich konsequent: seine politische Machtposition, seine finanziellen Ressourcen, sein öffentliches Ansehen. Als machtvoller Herrscher kann er Kriegszüge anzetteln, Menschen heimtückisch töten lassen, Steuern eintreiben und prachtvolle Gebäude errichten. Zugleich ist er als von Rom eingesetzter Vasall ein Abhängiger, der immer befürchten muss, bei in Ungnade zu fallen. Ein falscher Schritt, und er ist weg vom Thron. Auch König Herodes ist verwundbar. Und er fürchtet seine Verwundbarkeit.

Aus diesem Grund schrillen bei Herodes alle Alarmglocken, als Sterndeuter aus dem Osten in seinen Palast kommen und fragen, wo der neugeborene König zu finden sei. Schon im Keim will er die Gefahr ersticken, dass sein Thron ins Wanken gerät. Er ruft nach den Hohepriestern und Schriftgelehrten, die ihm sagen sollen, für welchen Ort die Geburt des Messias prophezeit ist. Danach schickt er die Sterndeuter nach Betlehem, damit sie ihm später berichten sollen, wo genau die Geburt geschah. Dabei schreckt er weder vor dem Missbrauch seiner Gäste zurück noch vor der Lüge, dass auch er dem Kind huldigen will. [...]
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