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archivierte Ausgabe 50/2016
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WEIHNACHTSGLAUBE IN SÄKULARER GESELLSCHAFT (3) |
Wie die Geschichten der Bibel heute unser Leben formen |
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»Es begab sich aber zu der Zeit …« Eine junge Familie auf der Flucht. Irgendwo unterwegs ist das Kind zur Welt gekommen unter erbärmlichen Bedingungen wie damals im Stall in Betlehem. Hören wir das Evangelium heute so, dass wir entsprechend handeln und die Türen öffnen für Menschen, die eine Herberge suchen?
Foto: KNA |
»Es begab sich aber zu der Zeit …« Kaum hört man diesen Satz, weiß man schon, was kommt – es ist der Beginn der Weihnachtsgeschichte, die nun erzählt oder gesungen wird oder an die man mit diesem Satz, ohne noch etwas hinzufügen zu müssen, erinnern will. Es ist der Text zur Weihnachtszeit, ohne dass man dazu besonders fromm oder religiös sein müsste, und er ist tief in unser kulturelles Gedächtnis eingeschrieben. Dass hat viele Gründe. Einer davon ist, dass dieses Evangelium – wie alle Texte der Bibel – immer mehr sein will als nur eine schöne Geschichte. Sie erzählt von einem ganz besonderen Menschen, jetzt an Weihnachten von seiner wunderbaren Geburt, danach aber von seinem Leben und Sterben, und dem wird eine Bedeutsamkeit für die ganze Welt zugesprochen. Deswegen geschieht hier göttliche Offenbarung, Gott selbst spricht in diesen Texten. Die Bibel ist nicht irgendein Buch, sondern es ist das Buch.
Hier setzt nun aber nicht nur bei kirchlich distanzierten Menschen die Skepsis ein. Wie soll man sich denn Offenbarung vorstellen? Kann man wirklich glauben, dass Gott seinen Willen und seinen »Fahrplan für die Welt« in einem Buch niedergelegt hat, dessen jüngste Teile immerhin schon 1900 Jahre alt sind? Denkt man Gott nicht zu klein, wenn man seinen Einfluss auf die Welt in Texten finden will, die von relativ unbedeutenden Menschen in einer unbedeutenden Gegend der Welt geschrieben worden sind? [...]
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