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archivierte Ausgabe 51/2016
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WEIHNACHTSGLAUBE IN SÄKULARER GESELLSCHAFT (4) |
Die Sehnsucht nach »Christ, dem Retter« ist nicht sentimental |
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Menschen machen sich auf den Weg, um das Kind in der Krippe zu feiern. Sie folgen einer tiefen Sehnsucht nach Heil und sie antworten auf das Werben Gottes. Die Menschwerdung Gottes macht ihnen Mut, nicht müde zu werden im solidarischen Einsatz für diese Welt.
Foto: KNA |
Aus verschiedenen Gründen sind religiöser Glaube und das Christentum dem modernen Menschen fraglich geworden. Ein Zugang kann wohl nur gewonnen werden, indem man auf das Leben Jesu schaut und auf die Art und Weise, wie Menschen an ihn glauben. Wer das in weihnachtlicher Perspektive tut, der sieht zweierlei. Zum einen ist da der Mensch Jesus von Nazaret, der ganz in der religiösen Tradition seines Volkes steht und vor diesem Hintergrund von Gott spricht: von dem Schöpfer, der sich der Welt wohlwollend zuwendet, der barmherzig ist und nicht richtet wie die Menschen, der Gottes- und Nächstenliebe nie auf Kosten des bedürftigen Nächsten auslegt. Und er sieht Jesus, der diese Großzügigkeit auch da noch gelebt hat, wo er gerade deswegen mit den religiösen Autoritäten in Konflikt geriet und demonstrativ umgebracht wurde. Wer auf Jesus schaut, stößt zum anderen sofort auf das Bekenntnis, dass in seiner Person Gott selbst in die Welt und Geschichte eingetreten ist. Beides gehört zusammen.
Niemand würde Weihnachten feiern, wenn es nicht das Leben Jesu, Karfreitag und das Bekenntnis zur Auferstehung gegeben hätte. Und da man bei genauerem Hinsehen merkt, dass historisch von der Weihnachtsgeschichte, wie sie im Neuen Testament erzählt wird, nicht viel übrig bleibt, kann ihr Sinn nur darin liegen, theologische Interpretation der Person und des Lebens Jesu als Erwachsener zu sein. Dennoch bringt das Geburtsfest Jesu eine Dimension, die für den christlichen Gottesglaubens fundamental ist: Gott selbst wird Mensch und legt damit jene Distanz und Unberührbarkeit ab, die im Gott-Denken der meisten Religionen und Weltanschauungen wesentlich zu ihm gehören. [...]
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