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archivierte Ausgabe 6/2024
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GEBETSSCHULE (3) Lob und Dank als Haltung |
Im Grundton des Vertrauens |
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Die Körperhaltung sagt etwas aus über die innere Haltung. Knieendes Sitzen mit gesammelten Händen auf einem kleinen Gebetsschemel drückt etwa das Hören und die Anbetung der Seele aus. Foto: KNA |
Es kann kein Gebet geben ohne Lob und Dank, so wie es keine Freundschaft oder Beziehung geben kann, ohne zu danken. Wir bedanken uns meist nicht genug für das, was der andere ist und tut. Eltern dürfen auch ihren Kindern mal danken und Liebende dafür, wie sie täglich füreinander da sind. Oft sagen wir eher das, wenn uns missfällt. Das ist keine feine Art. Die Dankbarkeit ist eine Haltung, die auch Gott sehr schätzt.
Auch Gott bedankt sich bei uns für etwas Einzigartiges: für den Glauben. Glauben können nur wir Menschen. Und Gott segnet uns dafür. Die Dankbarkeit gehört zur Liebe, sie ist ein ständiges Schenken. Sie bringt die Dankbarkeit hervor. Wir sollen die Dankbarkeit in unser Gebet einströmen lassen. Stimmen wir kein klagendes, jammerndes Gebet an, sondern beten wir im Grundton des Vertrauens.
Zu den Zutaten des Gebetes gehört auch das Lob. Darin zeigt sich die Anerkennung Gottes um seiner selbst willen. »Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam« – »Wir sagen dir Dank für deine große Herrlichkeit«. Wir danken dabei nicht für etwas, das Gott getan hat, sondern nur für ihn. Wir sind eingeladen, diese Lob ständig und für alles auszusprechen. Es hat eine große Macht.
»In allem sagt Dank«, schreibt Paulus. Das können wir auch anwenden, wenn wir leiden und an unsere Grenzen stoßen, auch wenn wir emotional keine Lust haben zu loben, sondern eher, uns zu beschweren. Da kann man dem Herrn sagen: »Ich verstehe wirklich nichts, aber ich weiß, dass du mein Vater bist, dass du mich führst und einen Plan hast und dass du nicht verantwortlich bist für das Schlechte, die Krankheit. Ich sehe nur gerade dieses Dunkel. Du aber bist der einzige, der das ganze Bild sieht.« »In allem sagt Dank« – Um diese Gnade kann man bitten. Wenn wir Gott loben und dafür danken, dass er uns durch dieses Leid führt, dann ist es nur noch halb so schwer. Das ist eine Gebetshaltung, die unser ganzes Leben prägen kann. Das Lob ist eine gesunde Haltung. Wir geben es Gott wie ein Geschenk.
Beim Beten müssen wir immer bedenken, dass wir Menschen sind und keine Engel. Wir können jederzeit beten und doch ist es gut, wenn wir uns täglich bewusst eine Zeit nehmen. Warum kann ich in die Liste meiner Beschäftigungen nicht eine Zeit aufnehmen zum Beten? Es sollte nicht das Letzte am Ende eines Tages sein, wenn wir eigentlich nur noch schlafen wollen. Wir sollen die Gnade des Augenblicks nutzen zu beten, wenn uns der Heilige Geist ruft, aber auch eine feste Zeit einbauen, damit das Beten eine gute Gewohnheit wird.
Dafür sollte man nicht nur fünf Minuten verwenden. Was ist ein Besucher, der nach fünf Minuten wieder geht? Wir sollten das Gebet nicht schnell hinter uns bringen, sondern wir sollen großzügig zu Gott sein, weil er auch großzügig mit uns ist. Wenn man ihm etwa eine Stunde schenkt, ist das etwas sehr Gutes. Realistisch sind eher eine halbe Stunde oder 20 Minuten. [...]
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