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archivierte Ausgabe 7/2014
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Hoffnungsort |
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GEBETSSCHULE (4): UM VERSÖHNUNG BITTEN |
Wenn uns der barmherzige Vater entgegenkommt |
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Offene und gemeinschaftliche Angebote zum Gespräch und zur Beichte machen es leichter, die Hürde des Bekenntnisses zu überwinden. Das Entgegenkommen Gottes in seiner Kirche und ihren Sakramenten muss spürbar sein, um sich öffnen zu können.
Foto: KNA |
Irgendwann beim Besuch eines »Nightfever-Abends« geschieht es meistens. Für einen Moment vergessen Menschen ihre Abwehrmechanismen, ihre Argumente gegen Gott und Kirche, sie bewachen nicht mehr die Barrieren, die Hürden und Barrikaden gegen diesen Jesus – und es kommt zur Begegnung von Mensch und Gott im Gespräch und im Sakrament der Versöhnung. Das Erkennen: Gott existiert! Das Spüren: Er ist hier; er sieht mich, er hört mich, er weiß um mich und mein Herz! Die Gewissheit: Er liebt mich. Wie auch immer diese Begegnung mit Gott geschieht – sie ist der Dreh- und Angelpunkt. Denn mit dem Blick auf die Barmherzigkeit des Vaters entsteht Staunen über die Würde der eigenen Existenz und die Größe der eigenen Beziehungsfähigkeit – und gleichzeitig ein immer größer werdendes Entsetzen über die bislang mangelnde Verwirklichung dieser Gabe.
Ein zufälliger Besucher von »Nightfever« setzt sich zu einem Priester und fragt: »Können Sie mir mal erklären, was hier mit mir passiert ist? Ich wollte nur eine Kerze entzünden, und nun sitze ich hier schon zwei Stunden und weiß nicht, was mit mir los ist.« Die Begegnung mit dem fascinosum (Anziehenden) des Göttlichen und dem tremendum (Abschreckenden) verlangt nach einer Klärung. Nicht wenige können noch nicht einmal ihre Fragen in Worte fassen und bitten um einen Segen. Ihres Defizits plötzlich bewusst geworden, bitten sie um Ordnung ihrer Gedanken, um die Gnade, Ruhe in die tosenden Gefühle geschenkt zu bekommen.
Ist der Segen mit der Handauflegung des Priesters verbunden, wird die letzte der »ersten Hürden« genommen. Dem Priester wird erlaubt, den Suchenden zu berühren. Für viele die erste wirkliche Kontaktaufnahme mit der Kirche – aufgrund der vorangegangenen Begegnung mit dem lebendigen Gott. Hier bilden Kirche und Gott wieder die Einheit, die der Kirche oft vorsätzlich abgesprochen wird. Es wird gespürt, dass die Erfahrung der Geborgenheit in der Nähe der Monstranz im krassen Widerspruch zum Leid der menschlichen Beziehungsstörungen steht. [...]
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