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Hoffnungsort
GEBETSSCHULE (3): GESCHMACKLOSE ZEITEN – LEERE IM GEBET

»Ich langweile mich mit dir, mein Gott – glaube ich nicht?«

»Ich langweile mich mit dir, mein Gott – glaube ich nicht?«
»Sie sagen, ich muss mein Korn riskieren, mein einziges Korn. Aber ich habe nie Frühling erlebt. Mein Geliebter sagt: Es gibt Frühling! Ich lege mein Korn in die Erde«, so heißt es in einem Gedicht. Es braucht Vertrauen auf den Frühling, damit aus dem Abgestorbenen neues Leben wachsen kann.
Foto: kazoka30/ iStock
Wenn ein Verkehrsteilnehmer dem anderen dreist die Vorfahrt nimmt oder das Auto vor der grün gewordenen Ampel nicht vom Fleck kommt – in solchen Momenten der Verärgerung rutscht den meisten Menschen ein Schimpfwort raus. Wenn aber die vierjährige Tochter aus wohlgesittetem Hause den Kindergartenfreund plötzlich mit »Idiot« beschimpft, läuten bei den meisten Eltern die Alarmglocken.

Mitbringsel aus Kita und Schule

»Für viele Eltern ist es ein Schock, dass ihre Kinder eben nicht nur mit Positivem aus dem Kindergarten heimkommen«, sagt Daniela Roth-Mestel. Zumal Schimpfwörter von den lieben Kleinen offenbar deutlich schneller aufgegriffen werden als »bitte« und »danke«. Die »schlimmen Wörter« werden in Kindergarten und Schule, bei größeren Geschwistern oder Freunden aufgeschnappt. »Auch die Medien, Liedtexte und Online-Plattformen spielen eine starke Rolle«, sagt die Erzieherin und Sozialpädagogin aus Bad Grönenbach.

Der Umgangston ist rauer geworden

Seit 25 Jahren bietet die 57-Jährige Fortbildungen für Erzieherinnen und Kindertagesstätten im gesamten süddeutschen Raum an und stellt dabei fest: »Der Umgangston ist rauer geworden.« Während jüngere Kinder mit »dumme Kuh«, »doofe Ziege« oder »Blödmann« noch vergleichsweise harmlose Varianten nutzen, werfen ältere Kinder und Jugendliche auch schon mal mit degradierenden und diskriminierenden Wörtern wie »Hurensohn« oder »Spast« um sich. [...]
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