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Hoffnungsort
GEBETSSCHULE (5): BETEN MIT DEM ATEM

Ab dem Moment des Ausatmens geben wir Gott alles

Ab dem Moment des Ausatmens geben wir Gott alles
Nicht die geballten Fäuste, sondern die geöffneten Hände, zeigen die Haltung des Betenden, der beim Herzensgebet ganz auf das Empfangen ausgerichtet ist. Wer sich auf diese Weise Gott zur Verfügung stellt, erlaubt ihm an sich zu handeln. Der Atem, wie auch das Loslassen der Gedanken helfen dabei.
Foto: KNA
In den vergangenen vier Wochen werden Sie als Leserinnen und Leser der Gebetsschule beziehungsweise als Mitübende bemerkt haben, dass das Herzensgebet doch anders ist, als ein gewöhnlich gesprochenes Gebet. Denn es bezieht weitere Komponenten mit ein, vor allem die Sinne. Ab dieser Ausgabe werden wir uns dem nächsten wichtigen Aspekt zuwenden, nämlich dem Atem. Mit dem Atem zu beten, ist in der Westkirche völlig verloren gegangen. Und auch in den Kirchen des Ostens ist nach all den Tiefpunkten, Verfolgungszeiten und auch Verfallserscheinungen, die Situation keineswegs anders oder besser. In der klassischen Literatur über das Herzensgebet wird der Satz »Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner« in zwei Teile aufgeteilt. Der erste Teil: »Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, …« wird dem Einatmen zugeordnet und »… erbarme dich meiner« dem Ausatmen.

Wer beim Herzensgebet einen anderen Satz gebraucht als »Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner«, muss die Atmung analog aufteilen. Wenn das Gebetswort nur ein Wort, wie beim Namen »Jesus« ist, dann muss das Wort in Silben getrennt werden »Je-« beim Einatmen und »-sus« beim Ausatmen. Sie können diese Praxis bereits jetzt, während Sie diesen Text lesen, versuchen anzuwenden: Wenn Sie sicher sind, dass Sie unbeobachtet sind, schließen Sie die Augen, atmen Sie ein und aus, und verbinden Sie dann im Geist die Worte mit den Atemphasen. [...]
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